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5 Thesen zur Zukunft des Intranets als universelles Arbeitsmittel

Veröffentlicht am Mai 4, 2010 by Stephan Schillerwein

Ich wurde gebeten, am Intranet Summit (19.-20. Mai in Frankfurt) den Eröffnungsvortrag zu halten. Die Konferenz steht dieses Jahr unter dem Motto der Weiterentwicklung des Intranets vom heute häufig stark auf die Informationsbereitstellung beschränkten Instrument hin zu einem universellen Arbeitsmittel (das z.B. als eWorkplace oder Web Workplace bezeichnet wird). Dieses ermöglicht u.a. Collaboration, Unterstützung von Wertschöpfungsprozessen, Applikationsintegration, Social Networking und vieles mehr.
Die zahlreichen Best Practise Fallstudien, die auf dem Intranet Summit 2010 vorgestellt werden, beleuchten viele dieser Facetten des Intranets der Zukunft (u.a. bei E.ON, Sixt, BASF, Burda, WWF, HP, …).

Vor diesem Hintergrund wird meine Präsentation den Fokus auf die Rahmenbedingungen des Intranets als universelles Arbeitsmittel legen.
Hier ein kleiner Vorgeschmack auf meine 5 Thesen dazu:
(1) Gute Intranet Manager müssen neue Wege gehen
Die Grundprobleme von heute, sind die noch viel schwerer ins Gewicht fallenden Probleme von morgen – bspw. die mangelnde Unterstützung von oben. Hier sind neue Ansätze gefragt, um das Intranet in eine andere Liga aufsteigen zu lassen. Einer davon ist bspw. die chinesische Philosophie des „Reifen lassen“, die für die Herausforderungen eines Intranets bessere Antworten anbieten kann als kurzfristige Zielorientierung.
(2) Produktive Wissensarbeiter fallen nicht vom Himmel
Tools haben wir alle schon zur Genüge. Woran es jedoch mangelt ist das Wissen um den richtigen Umgang damit zur Bewältigung der Herausforderungen des Informationszeitalters. Soll das Intranet das wichtigste Werkzeug der Wissensarbeiter werden, müssen diese auch auf ganz anderen Ebenen als bisher Unterstützung erfahren. Wie ein Schmied in einem mittelalterlichen Dorf zur Technologisierung und Produktivitätssteigerung der ganzen Gemeinschaft beigetragen hat, so müssen Intranet Teams das Unternehmen erst zur produktiven Wissensarbeit befähigen.
(3) Mangelnde Usability erstickt das Verhältnis Intranet & Unternehmenskultur im Keim
Die Beziehung zwischen einem Intranet und der Kultur seines Unternehmens ist delikat. Zudem haben erst wenige Organisationen das Potential des Intranets für die Kulturentwicklung erkannt. Doch bevor hochtrabende Träume von der kulturellen Veränderung des Unternehmens mithilfe des Intranets gesponnen werden, stehen ganz profane Basisarbeiten an: Design und Usability des Intranets müssen durchgängig auf ein derart hohes Niveau gebracht werden, dass jeder Mausklick zum Ausdruck von Werten wie Respekt, Kundenorientierung, Servicebereitschaft und dem Streben nach Exzellenz wird.
(4) Nutzbare Informationen setzen ein neues Architekturverständnis voraus
Unaufindbare Informationen sind nutz- und wertlose Informationen. So, wie der Weg von der Steinzeithöhle zum Burj Khalifa nur über eine sich ständig verfeinernde Architektur möglich geworden ist, so führt der Weg zu nutzbaren Informationen nur über eine sich weiterentwickelnde Informationsarchitektur. Statische Navigationsmenüs und der „Verzicht“ auf Anreicherung unstrukturierter Informationen mit Metadaten sind vor diesem Hintergrund nicht mehr zeitgemäss.
(5) Überlegene Intranets brauchen sorgfältig ausgewählte Technologie
Solange ein Intranet nur rudimentäre CMS-Grundfunktionalitäten benötigt, fährt man gut mit einer nicht auf Technologie fokussierten Vorgehensweise. Mittlerweile sind jedoch wichtige Technologien, die typische Problembereiche von Intranets adressieren, so weit ausgereift, dass ein Ignorieren der verfügbaren Möglichkeiten zu klar suboptimalen Lösungen führt. Eine neue Herangehensweise ist also auch hier gefragt, um einen soliden „Unterbau“ für das Intranet als universelles Arbeitsmittel in die Realität umsetzen zu können.
Weitere Informationen zum Kongress und Anmeldung unter: www.intranet-summit.de

2 Kommentare


  1. Mai 2010 im Kontext…
    Themen: Webtermine.at; Accessibility, CSS und Bücher zu HTML5. Chefsache: Die Chance, sie nicht zu nutzen. Führungskräfte werden oft mehr zum Teil des Problems, als ein Beitrag zur Lösung….



  2. Unter http://www.intranet-summit.de/impressionen/best-of-videos.html?vid=xxhmb steht der Videomitschnitt der Keynote frei zugänglich zur Verfügung.


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